Ein feucht-fröhlich-romantische Geschichte

Die ersten Prüfungen des Sommersemesters  nähern sich langsam einem Bereich, den mein kurzfristig planendes Hirn wahrnimmt. Bevor ich also dem zermürbenden Lerndruck nachgeben muss, gilt es noch einmal richtig steil zu gehen. Darum habe ich letzte Woche meine Wanderstiefel festgeschnürt und eine Geschichte voll lauter Musik, Alkohol und Parkbänken erlebt. Von dieser Geschichte möchte ich hier berichten, euch keinesfalls damit langweilen, vielmehr euch motivieren eigene Geschichten unter dem Artikel zum Besten zu geben und die kommenden Tage nochmal richtig auszuleben als gäbe es keinen Morgen.

Meine Geschichte beginnt an einem Mittwochabend und einer Hand voll Kommilitonen in unserer kleinen WG-Küche um 20Uhr. Wir grillen, nehmen ein paar Drinks und verschmutzen die ganze Küche. Es sollte sich am nächsten Tage herausstellen, dass man den Grad der Verschmutzung mit einer mittelgroßen WG-Party vergleichen konnte. Am Abend besuchten wir zunächst eine Party der Fachhochschule. Leider gab es keine Karten mehr für den Feierbereich und man beschloss eine Wanderung quer durch Karlsruhe. Mittwoch ist jedoch nicht der beste Tag um steil zu gehen und so landeten wir schließlich in einer Location, die man im Notfall immer besuchen kann – Dem Carambolage. Die Gruppenstärke hatte zu diesem Zeitpunkt schon einkalkulierte Verluste erlitten. Es war schon spät und auch das Carmbolage nicht mehr gut besucht. So wurden wir hier nicht alt und traten nach kurzer, verausgabender Tanzphase den Heimweg an. Der Himmel war schon wieder blau und die Vögel begannen zu zwitschern. Als Romantiker und Genießer hab ich es mir noch auf meinem Balkon mit einer Flasche Wasser gemütlich gemacht und kurz einen Vierzeiler über meine derzeit vorherrschende Gefühlslage geschrieben.

Die Vögel singen über der Stadt,
ich seh mich am blauen Himmel satt.
Die Nacht war kurz und lang,
verspüre zarten Schlafensdrang.

Ich erwachte am Donnerstag als meine zweite Vorlesung gerade begann. Ich beschloss darum die Uni heute nicht mehr aufzusuchen. Am Abend war ein Partyaustausch mit Mainz geplant und ein wichtiges Protokoll wartete noch auf seine Fertigstellung. 5 Stunden später nahm ich gerade den letzten Schliff an meinem Aussehen vor und machte mich auf den Weg zu Bahnhof. Aufgrund unvorhergesehener Besuche war es mir vorher weder möglich meiner Protokoll zu vervollständigen, noch den fehlenden Schlaf nachzuholen. Ich schlief im Zug und sollte es bereuen. Anstatt nach der 2-stündigen Fahrt in Mainz zum offiziellen Teil des Abends überzugehen, stand ich am Bahnhof von Kaiserslautern. Das Missgeschick kostete mich weitere 2 h, wodurch ich glücklich nach 4 h Fahrt um 24Uhr die Party erreichte. Es hat sich jedoch gelohnt. Die Sportlerparty in Mainz war groß, die Stimmung stark und die Getränke günstig. Gegen 3.30 Uhr gingen die Lichter an und irgendwer zerrte mich vom Tisch auf dem ich herumtänzelte. Ich beeilte mich meinen Zug zurück nach Karlsruhe zu erwischen. Immer geradeaus hatte ich noch im Hinterkopf. Nun ja, plötzlich stand ich am Rhein. Wieder ging gerade die Sonne auf und das Wasser glitzerte. Und da war er wieder der Romantiker. Ich setzte mich auf ein kleines Bänkchen am Ufer und genoss kurz die Stille und den schönen Anblick des funkelnden, ruhig dahinfließenden Wassers. Als ich wieder zu mir kam lag ich auf der Bank und es war mittlerweile 7 Uhr. Für 2 h war ich wohl der bestangezogenste Penner von Mainz. Glücklicherweise fand ich den Bahnhof im zweiten Anlauf. Mit einer Brezel und einem Wasser konnte ich mich in einen stabilen Zustand versetzten und die Heimfahrt verging wie im Schlaf…

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